Im St. Ludgerus-Stift in Billerbeck haben Früchteteppiche zum Erntedank eine lange Tradition. Sie wurden in der Eingangshalle des Senioren-Stiftes ausgelegt und zum Erntedank eröffnet. Ab dann waren sie auch für die Öffentlichkeit einige Wochen lang zugänglich.
Früchteteppich "Frieden"
Entwurf und Foto Lioba Feld 2010
Aufsicht von der Empore der Eingangshalle des St. Ludgerus-Stiftes mit Trauben von Oregami-Kranichen, die Mitarbeiterinnen des Stiftes mit den BewohnerInnen des Seniorenheims gefaltet hatten
2010 habe ich die Aufgabe übernommen, die Erntedankteppiche für das Stift zu entwerfen und zu gestalten. Für den ersten Teppich stand das Thema "Frieden" bereits fest. Nachdem ich den Entwurf fertiggestellt hatte, habe ich den Friedensteppich gemeinsam mit einigen Mitarbeiterinnen des Stiftes mit den von uns zuvor gesammelten und zusammengetragenen Materialien ausgeführt.
Der Friedensteppich im Aufbau, Foto Lioba Feld
Nach der Eröffnung zum Erntedank wurden die Teppiche dann von den BewohnerInnen und MitarbeiterInnen des Stiftes und von zahlreichen BesucherInnen und Besuchergruppen aus der nahen und fernen Umgebung besichtigt. Zu den einzelnen Teppichen habe ich thematische Führungen angeboten, die von Gruppen gern in Anspruch genommen wurden.
Entwurf für den Früchteteppich "Arche Noah", Grafit, LiFe 2013
Für jedes Jahr habe ich ein neues Thema und einen Entwurf entwickelt, den ich dann innerhalb von etwa 14 Tagen und Nächten vor dem Erntedankfest maßstabsgetreu übertragen und mit Früchten und anderen Materialien ausgearbeitet habe.
Die Fertigstellung der Teppiche, die ich in den folgenden Jahren weitgehend allein übernommen habe, wurde jedes Jahr sowohl von der Belegschaft des Stiftes als auch von den Bewohnern des Seniorenheims und deren Angehörigen mit großem Interesse begleitet.
Ich habe sie in sechs aufeinander folgenden Jahren in Form eines Mandalas auf blauen
Untergrund gestaltet. Die Erntedankteppiche sind sowohl temporäre Rauminstallation als auch Malerei mit anderen Mitteln und haben einen Durchmesser von etwa 4,20 m - 4,60m.
Hier können Sie den "Jahreskreislauf" im Aufbau verfolgen.
Jedes Jahr nach Fertigstellung hat der Billerbecker Fotograf Robert Wilken die Früchteteppiche aufgenommen:
"Frieden" Früchteteppich 2010 im St. Ludgerus-Stift Billerbeck, Entwurf unf Gestaltung Lioba Feld
Foto Robert Wilken
"Labyrinth" Früchteteppich 2011 im St. Ludgerus-Stift Billerbeck
Entwurf und Gestaltung Lioba Feld
Foto Robert Wilken
"Paradies" Früchteteppich 2012 im St. Ludgerus-Stift Billerbeck, Entwurf unf Gestaltung Lioba Feld
Foto Robert Wilken
Labyrinthe sind faszinierende Gebilde. Sie spielen bereits in der frühen Menschheitsgeschichte in vielen Kulturen eine Rolle. Oft symbolisieren sie den Weg des Lebens oder den Weg in einer besonderen Lebensphase.
Sie als grafisches oder ornamenthaftes Bild zu betrachten ist das Eine, sich jedoch körperlich durch sie hindurch zu bewegen und sie zu begehen ist eine ganz andere Erfahrung, die auch als besondere rituelle Handlung in unterschiedlichen Kulturen ausgeführt wurde und wird.
Begehbares Baumlabyrinth
Entwurf. Ausführung und Foto Lioba Feld
2014 habe ich anlässlich des Kerzenscheinsamstages in der Billerbecker Innenstadt am 1. Samstag des Novembers in den leerstehenden Räumlichkeiten einer ehemaligen Schlecker-Filiale (heute der "einLaden" von Billerbeck) ein begehbares Labyrinth aus Rindenmulch und anderen Materialien ausgelegt.
Es war auch während des anschließenden Billerbecker Weihnachtsmarktes geöffnet und wurde als Ort der Ruhe und Erholung im Trubel des Weihnachtsmarktes gerne angenommen.